Freitag, 01 August 2025 11:27

Dritter Todesfall nach Absturz bei Grimma bestätigt

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Bergung nach Absturz in der Mulde bei Grimma Bergung nach Absturz in der Mulde bei Grimma Fot: pixabay

Ein Übungsflug der Bundeswehr endet tragisch: Nach dem Absturz eines Hubschraubers bei Grimma wurde nun auch das dritte Crew-Mitglied tot geborgen. Drei Soldaten verloren bei dem Unglück ihr Leben. Die Ursache des Absturzes bleibt weiterhin ungeklärt. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius äußerte sich tief betroffen.

Inhaltsverzeichnis:

Todesmeldung nach Absturz an der Mulde

Der am Dienstag abgestürzte Hubschrauber stürzte während einer Tiefflugübung in den Fluss Mulde bei Grimma, Sachsen. Zwei Tote wurden bereits kurz nach dem Vorfall geborgen. Am Donnerstagabend bestätigte das Bundesverteidigungsministerium auch den Tod des dritten Crew-Mitglieds. Alle drei gehörten zur Lufttransportgruppe des Hubschraubergeschwaders 64, stationiert in Schönewalde/Holzdorf.

Die Bundeswehr setzt bei solchen Übungsflügen regelmäßig moderne Transporthubschrauber ein. Zum Unfallzeitpunkt befand sich das Luftfahrzeug in einem Tiefflugmanöver, das routinemäßig geübt wird. Dennoch kam es zu einem bisher nicht erklärten Kontrollverlust und Absturz.

Pistorius kondoliert Angehörigen der Besatzung

Boris Pistorius, SPD, zeigte sich tief betroffen über den Verlust von drei Soldaten. Er sprach den Angehörigen und Kameraden sein Mitgefühl aus. Besonders hob er das Opfer hervor, das die Crew-Mitglieder im Dienst für Deutschland gebracht haben.

Der Minister bat gleichzeitig die Öffentlichkeit um Respekt:

  • Keine Störung der laufenden Untersuchungen
  • Zurückhaltung am Unglücksort
  • Schutz der Angehörigen vor medienwirksamer Aufmerksamkeit

"Eine Soldatin und zwei Soldaten haben ihr Leben gelassen", - so Pistorius. Die Stimmung innerhalb der Truppe ist entsprechend angespannt. Das Geschwader 64 gilt als eines der wichtigsten Lufttransportelemente der Bundeswehr.

Ursache weiter unklar – Ermittlungen laufen

Die Ermittlungen zur Absturzursache führt der General Flugsicherheit in der Bundeswehr. Dies entspricht dem militärischen Gegenstück zur zivilen Flugunfalluntersuchung. Bisher liegen keine offiziellen Ergebnisse vor. Spekulationen über technische Defekte oder menschliches Versagen werden bewusst vermieden.

Die Bundeswehr erklärte, dass die Bergungs- und Sicherungsmaßnahmen an der Mulde weiterhin andauern. Eine abschließende Klärung könnte mehrere Wochen dauern. Bis dahin bleibt der Unglücksort abgesperrt. Fachkräfte sichern Wrackteile, analysieren Flugschreiber und prüfen Wetterdaten.

Schönewalde/Holzdorf und das Geschwader 64

Die betroffene Einheit, das Hubschraubergeschwader 64, ist ein zentraler Bestandteil der Luftwaffe. Es ist auf Lufttransportaufgaben spezialisiert und operiert von der Basis Schönewalde/Holzdorf aus, an der Grenze von Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Dort sind zahlreiche Maschinen des Typs CH-53 stationiert.

Zu den Aufgaben des Geschwaders zählen:

  1. Transport von Material und Personal
  2. Unterstützung bei Naturkatastrophen
  3. Evakuierungseinsätze im In- und Ausland
  4. Zusammenarbeit mit zivilen Hilfsdiensten

Der Verlust dreier erfahrener Soldaten trifft die Einheit schwer. Es ist einer der folgenschwersten Vorfälle bei einem Bundeswehr-Übungsflug seit Jahren.

Quelle: RBB24