Montag, 30 Juni 2025 17:00

Waldbrandgefahr in Sachsen erreicht höchste Stufe

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Waldbrandgefahr in Sachsen steigt Waldbrandgefahr in Sachsen steigt Foto: pixabay

Die andauernde Hitzeperiode in Sachsen verschärft die Gefahr von Wald- und Flurbränden erheblich. Behörden rufen zur Vorsicht auf und treffen erste Maßnahmen. Besonders betroffen ist der Landkreis Nordsachsen.

Inhaltsverzeichnis:

Nordsachsen ruft Gefahrenstufe 5 aus

Am Dienstag wird für den nördlichen Teil des Landkreises Nordsachsen die höchste Waldbrandgefahrenstufe ausgerufen. Am Mittwoch soll die Gefahrenstufe 5 dann für den gesamten Norden Sachsens gelten. Die Landkreise reagieren mit konsequenten Maßnahmen: Laut Allgemeinverfügung ist das Betreten der Wälder im Landkreis Nordsachsen vollständig untersagt. Die Maßnahme soll bis mindestens Mitte der Woche bestehen bleiben.

Die Ursache für die zugespitzte Lage sind anhaltende Trockenheit und hohe Temperaturen. Diese Faktoren lassen die Vegetation austrocknen und verwandeln Wälder und Grünflächen in leicht entflammbare Zonen. Bereits in den Vorwochen kam es zu mehreren Bränden, unter anderem bei Bad Lausick im Landkreis Leipzig sowie im südlichen Brandenburg.

Sachsenforst warnt vor menschlichem Fehlverhalten

Der Mensch bleibt Hauptverursacher von Waldbränden, erklärt Landesforstpräsident Utz Hempfling. Im vergangenen Jahr wurden rund 75 Prozent aller Brände durch menschliches Handeln ausgelöst. Sachsenforst rät daher dringend, Wälder bei Gefahrenstufen 4 und 5 möglichst zu meiden. Sollte ein Besuch unvermeidlich sein, dürfen nur Hauptwege betreten werden.

Landkreise können zusätzlich eigene Beschränkungen verhängen. Neben Betretungsverboten sind auch Kontrollen durch Forstbehörden und Polizei vorgesehen. Besonders gefährlich sind weggeworfene Zigaretten, glühende Grillkohlen und illegale Feuerstellen.

Gemeinden setzen auf Prävention

Sachsens Gemeinden sind auf mögliche Brände vorbereitet. Sprecher Lars Richter vom Sachsenforst erklärt, dass flächendeckende Feuerwachtürme sowie gut geschulte Einsatzkräfte entscheidend zum Schutz beitragen. Viele Orte üben regelmäßig den Ernstfall. Auch die Kommunikation zwischen Feuerwehren und Forstverwaltungen funktioniert reibungslos.

Im Fall eines Brandes kann so schnell reagiert werden. Neben technischer Ausstattung kommt auch die Sensibilisierung der Bevölkerung zum Einsatz. Warnungen werden über lokale Medien, Apps und Schilder verbreitet.

Illegale Feuer verschärfen Risiko

In Coswig kam es am vergangenen Wochenende zu einem gefährlichen Vorfall. Unbekannte entzündeten am Seerosenteich ein großes Feuer. Die Feuerwehr musste am Sonntagmorgen zum Löschen der Glutnester ausrücken. Vor Ort wurden auch zahlreiche Flaschen, Dosen und Tetrapacks gefunden. Es war bereits der zweite Vorfall an derselben Stelle.

Solche Aktivitäten sind nicht nur verboten, sondern in der aktuellen Lage auch lebensgefährlich. Die Behörden rufen zur Aufmerksamkeit auf und bitten darum, verdächtige Beobachtungen sofort zu melden.

Die Situation bleibt angespannt. Sachsenforst und Feuerwehren behalten die Lage rund um die Uhr im Blick. Bürgerinnen und Bürger sollten sich an die Regeln halten, um sich und andere nicht zu gefährden.

Quelle: MDR, www.fox360.net/de