Sonntag, 29 September 2024 10:43

Telemedizin in Leipzig: Effizienzsteigerung im Notdienst  

Artikel bewerten
(0 Stimmen)
Telemedizin Telemedizin pixabay / Foto illustrativ

In Leipzig wird ein innovatives Telemedizin-Projekt gestartet, um die Effizienz der Notdienste zu steigern und gleichzeitig die medizinische Versorgung für die Bürger zu verbessern. Angesichts der steigenden Zahl von Notdiensteinsätzen, die oft nicht lebensbedrohlich sind, zielt das Vorhaben darauf ab, die Ressourcen besser zu nutzen und schnelle Hilfe dort anzubieten, wo sie wirklich benötigt wird.

Ursachen und Hintergründe der steigenden Einsatzzahlen

Die zunehmende Zahl der Notdiensteinsätze in Leipzig und bundesweit wird durch demografische Veränderungen und eine suboptimale Patientensteuerung verursacht. Diese Entwicklung führt dazu, dass Rettungsteams häufig in Fällen gerufen werden, die keine sofortige notfallmedizinische Behandlung erfordern. Das neue Telemedizin-Projekt, das ab nächstem Jahr implementiert wird, ist mit einem Budget von 7,45 Millionen Euro ausgestattet und soll bis zu 60 Prozent der Einsätze, die aktuell durchgeführt werden, überflüssig machen.

Details und Komponenten der telemedizinischen Unterstützung

Das Kernstück des Projekts bildet die sogenannte "Telemedizinische Einsatzunterstützung", die aus drei Hauptkomponenten besteht. Erstens werden den Rettungs- und Notfallsanitätern Tele-Notärzte über Videochats zur Seite gestellt, die direkt aus der Integrierten Regionalleitstelle Leipzig agieren. Diese Tele-Notärzte unterstützen das Personal vor Ort durch schnelle Diagnosestellungen und Beratungen, was den Bedarf an physischen Rettungswagenfahrten signifikant reduzieren soll.

Aussagen zur Notwendigkeit der Neuerungen

Axel Schuh, der Leiter der Branddirektion Leipzig, betont die Dringlichkeit der Implementierung neuer, effizienter Methoden in der Notfallmedizin, um den Anforderungen der modernen Gesellschaft gerecht zu werden. Er erklärt, dass eine nachhaltige und bedarfsgerechte Versorgung nur durch solche innovativen Ansätze erreicht werden kann. "Für eine nachhaltige, bedarfsgerechte und wirtschaftliche notfallmedizinische Versorgung müssen wir neue Formen etablieren," sagte Schuh in einem Interview mit MDR SACHSEN.

Das Projekt in Leipzig stellt einen wichtigen Schritt in Richtung einer modernisierten und effizienteren medizinischen Notfallversorgung dar. Durch die Reduzierung unnötiger Einsätze können Ressourcen gezielter eingesetzt und lebensbedrohliche Situationen schneller adressiert werden. Dies verbessert nicht nur die Qualität der medizinischen Versorgung, sondern trägt auch zur ökonomischen Stabilität des Gesundheitssystems bei.

Quelle: www.globewings.net/de, tagesschau.de