Donnerstag, 23 Mai 2024 13:14

Reaktionen auf rechtsextreme Vorfälle in Hainichen

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Gigi D’Agostino Gigi D’Agostino fot: pixabay

Das Liebeslied „L’amour toujours“ des bekannten italienischen DJs Gigi D’Agostino, welches im Jahr 2001 veröffentlicht wurde, steht im Mittelpunkt eines unerwarteten und besorgniserregenden Trends. Auf einem kürzlich stattgefundenen Fest in Sachsen wurde der Song von Rechtsextremen umgedichtet und als Plattform für ausländerfeindliche Parolen genutzt. Dieses Ereignis hat eine Debatte über den Umgang mit rechtsextremen Auswüchsen auf öffentlichen Veranstaltungen ausgelöst.

Vorfälle und Reaktionen

Am Samstagabend gegen Mitternacht auf dem Berthelsdorffest in Hainichen, Sachsen, wurde von etwa 20 Neonazis „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ skandiert, passend zum Rhythmus von „L’amour toujours“. Ein Videomitschnitt des Vorfalls zeigt, dass die rechtsextreme Gruppe ihre Parolen lautstark äußerte, obwohl sie nur einen kleinen Teil der Anwesenden darstellten. Erik Militzer, Mitorganisator des Festes und Mitglied des Jugendclubs Berthelsdorf, betonte die klare Ablehnung solcher Gesinnungen durch den Verein: „Wir als Verein distanzieren uns zu 110 Prozent von braunem Gedankengut und Ausländerfeindlichkeit. Jegliche Form dessen hat auf unserer Veranstaltung keinen Platz.“

Maßnahmen gegen Wiederholung

Um zu verhindern, dass sich ähnliche Vorfälle wiederholen, haben die Organisatoren des darauffolgenden „Krach am Bach“ - Festivals proaktive Maßnahmen ergriffen. Sie beschlossen, die Melodie von „L’amour toujours“ auf ihrem Festival komplett zu verbieten. Diese Entscheidung folgte der Sorge, dass der Song erneut als Medium für rechtsextreme Botschaften genutzt werden könnte. Künstler, die sich dieser Regelung widersetzen würden, riskierten, aus dem Veranstaltungsprogramm entfernt zu werden.

Der Vorfall und die darauf folgenden Reaktionen werfen wichtige Fragen über die Verantwortung von Veranstaltern und Teilnehmern gleichermaßen auf. Sie zeigen, dass Musikveranstaltungen nicht nur Orte der Unterhaltung, sondern auch der sozialen Verantwortung sind. Der Umgang mit solchen Situationen fordert von den Veranstaltern sowohl Entschlossenheit als auch Kreativität, um sicherzustellen, dass ihre Events inklusive und respektvolle Umgebungen bleiben. Es bleibt abzuwarten, wie sich solche Richtlinien langfristig auf die Musikszene auswirken werden.

Quelle: BILD