Der ostdeutsche Wohnungsmarkt
Wohnungsgenossenschaften (VSWG), unterstreicht die Diskrepanz zwischen dem ostdeutschen Markt und dem restlichen Deutschland. Während in Städten wie München oder Hamburg der Wohnraum knapp ist, herrscht im Osten ein Überfluss. Dieser Zustand ist hauptsächlich auf den demografischen Wandel und die damit verbundene Bevölkerungsentwicklung zurückzuführen. Von den sieben verbündeten Wohnungsverbänden, die insgesamt 1.052 Wohnungsunternehmen mit einem Bestand von 1,75 Millionen Wohneinheiten repräsentieren, stehen rund 143.000 Wohnungen leer - eine Leerstandsquote von 8,2 Prozent.
Die Gefahren des Neubaus und die Notwendigkeit gezielter Förderung
Das Politiker - Mantra "Neubau um jeden Preis" stellt eine besondere Bedrohung für den Erhalt bezahlbaren Wohnraums in Ostdeutschland dar. Ohne angemessene Investitionen in die Instandhaltung und Modernisierung vorhandener Bestände riskiert man, die Wohnsituation weiter zu verschlechtern. Andreas Breitner, der Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), weist darauf hin, dass die Unternehmen durch hohe Bau - und Zinskosten sowie steigende Anforderungen im Rahmen der Energiewende besonders belastet sind. Eine Weitergabe dieser Kosten an die Mieter ist weder gewünscht noch tragbar.
Forderungen der Wohnungsverbände - Schutz vor steigenden Kosten
Die Wohnungsverbände setzen sich für die Entlastung bei den noch offenen und den bereits getilgten DDR - Altschulden ein und fordern die Einrichtung einer unabhängigen Kartellbehörde. Diese soll Fernwärmeanbieter regelmäßig kontrollieren und so vor unverhältnismäßigen Preissteigerungen schützen. Die Sorgen der Mieter vor steigenden Kosten sind derzeit besonders groß, was die Dringlichkeit dieser Maßnahmen unterstreicht.
Die Situation des Wohnungsmarktes in Ostdeutschland erfordert eine differenzierte Betrachtung und spezifische Fördermaßnahmen. Die Herausforderungen, mit denen sich Wohnungsunternehmen konfrontiert sehen, sind vielschichtig und erfordern eine abgestimmte politische Antwort. Die Bundesregierung ist aufgefordert, die Besonderheiten des ostdeutschen Marktes in ihre Wohnungspolitik einzubeziehen, um den Erhalt bezahlbaren Wohnraums zu sichern und den Bedürfnissen aller Bürger gerecht zu werden.
Quelle: tag24.de