Inhaltsverzeichnis:
- Der Ursprung der Krise - Abschaffung der Wohnungsgemeinnützigkeit
- Sachsen unter Druck - Steigende Zwangsräumungen
- Ursachen: Geringe Einkommen und hohe Nebenkosten
- Forderungen an die sächsische Staatsregierung
- Notwendige Reformen für den Wohnungsmarkt
Der Ursprung der Krise - Abschaffung der Wohnungsgemeinnützigkeit
Die Abschaffung der Wohnungsgemeinnützigkeit im Jahr 1990 unter der CDU/CSU/FDP-Regierung war der Beginn der heutigen Wohnungsmarktkrise. Die Regierung unter Helmut Kohl nutzte den Skandal um die Gewerkschaftswohnungsbaugesellschaft „Neue Heimat“, um die Wohnungsgemeinnützigkeit abzuschaffen.
Dadurch verloren kommunale und genossenschaftliche Wohnungsunternehmen ihre Vorteile im sozialen Wohnungsbau. Millionen Sozialwohnungen wurden aus der Mietpreisbindung genommen und Städte wie Dresden verkauften ihre kompletten Wohnungsbestände. Diese wurden von großen Wohnungskonzernen übernommen, die sie nach Profitinteressen weiterführten.
Sachsen unter Druck - Steigende Zwangsräumungen
In Sachsen gab es im vergangenen Jahr 2.278 Zwangsräumungen. Das Bundesland liegt damit auf Platz vier deutschlandweit. Im Verhältnis zur Bevölkerung steht Sachsen jedoch noch schlechter da, nur Bremen und Sachsen-Anhalt verzeichnen anteilig mehr Zwangsräumungen.
Die Zahlen wurden durch eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Caren Lay bekannt. Sie kritisiert den unzureichenden Mieterschutz und fordert einen wirksamen Kündigungsschutz sowie einen Mietendeckel, um soziale Notlagen zu verhindern.
Ursachen: Geringe Einkommen und hohe Nebenkosten
Viele Sachsen arbeiten im Niedriglohnbereich und profitieren kaum von Tarifsteigerungen. Gleichzeitig steigen Energiekosten und Mieten stetig an. Dies führt dazu, dass Haushalte finanziell überfordert sind und Zwangsräumungsklagen erhalten.
Die Leipziger Landtagsabgeordnete Juliane Nagel warnt besonders vor den drastisch gestiegenen Energiekosten, die viele Haushalte an den Rand der Zahlungsfähigkeit bringen.
Forderungen an die sächsische Staatsregierung
Die wohnungspolitische Sprecherin Juliane Nagel fordert einen sächsischen Masterplan zur Prävention von Wohnungsverlusten. Die Linksfraktion schlägt mehrere Maßnahmen vor, um Miethaushalte zu schützen:
- Schutzmechanismen für Mieter stärken.
- Kommunen bei der Bekämpfung von Wohnungsverlust unterstützen.
- Mieterschutzinstrumente auf Landesebene umsetzen.
Juliane Nagel betont, dass die bisherige Untätigkeit das Problem eskalieren ließ und fordert konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung der Krise.
Notwendige Reformen für den Wohnungsmarkt
Die dramatische Lage erfordert langfristige Reformen. Die Wiedereinführung der Wohnungsgemeinnützigkeit durch die aktuelle Bundesregierung ist ein wichtiger Schritt, kann jedoch die entstandenen Verluste der letzten Jahrzehnte nicht ausgleichen.
Ohne schnellen und wirksamen Mieterschutz drohen weitere soziale Krisen, insbesondere in Bundesländern wie Sachsen.
Quelle: www.globewings.net/de, l-iz.de